Dieter Glogowski bereist seit über 25 Jahren die Himalaya-Region. Allein in den letzten zwei Jahren besuchte er neunmal Ladakh, das „Land der Hohen Pässe“ im Norden Indiens, wo in den Klöstern und im spirituell geprägten Alltag der Menschen das Erbe Tibets weiterlebt. Er nimmt sein Publikum mit auf Exkursionen und Erlebnisse, mit denen er auf seinen vielen Reisen beschenkt wurde. Auf seiner neusten Reise ist er auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schneeleopard und hat den Wunsch, diesen „König des Himalayas“ in freier Wildbahn mit der Kamera einzufangen. Glogowski brach im Frühjahr 2010 nach Ladakh zu seiner Schneeleoparden-Expedition auf. Das Wandern auf den Spuren des mystischen Tieres über zugeschneite Pässe und durch abgelegene Täler ist Rahmenhandlung und Metapher zugleich, nämlich für die Suche nach etwas viel Größerem, das die Menschen schon seit Ewigkeiten bewegt: Das Streben nach dem Glück.
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Dieter Glogowski kehrt bei diesem Besuch an viele Orte zurück, die ihm in 25 Jahren vertraut geworden sind und lässt seine Zuschauer an Begegnungen mit Menschen teilhaben, mit denen ihn tiefe Freundschaft verbindet. Dabei geht es ihm vor allem darum, von den Bewohnern der Himalaya-Region zu lernen. Im Spiegel ihrer Lebensweise – dem von buddhistischen Werten durchdrungenen sozialen Miteinander und der Alltagswelt – beleuchtet Glogowski unsere westlichen Lebensumstände und versucht Antworten zu finden auf die Fragen, die sich uns in unserer radikal beschleunigten, von Unsicherheit, Materialismus, Gier und Entfremdung geprägten westlichen Welt immer drängender stellen. Er stellt die tibetisch-buddhistische Kultur unserem westlichen Alltag mit seinem Werteverfall und Mangel an menschlicher Nähe und Zuwendung gegenüber und schildert gleichzeitig die Verletzlichkeit des kostbaren Schatzes an Lebensbetrachtung, Gelassenheit und Spiritualität, den die Bewohner Ladakhs im Zeitalter der Globalisierung zu verlieren drohen.
Anhand der Worte Sokrates’: „Zufriedenheit ist natürlicher Reichtum, Luxus ist künstliche Armut“ nähert Glogowski sich dem Glücksverständnis in östlicher und westlicher Kultur an und beschreibt die zwei Auffassungen von Glück, die gemeinhin vorherrschen – das, das im Außen existiert und das, was wir in unserem Inneren tragen. Während ersteres auf Komfort und materiellem Wohlstand basiert, beruht letzteres auf geistiger Zufriedenheit.
So werden die Besucher der Live Reportage auch Zeuge vom Besuch des 14. Dalai Lama im fernab jeglicher Verkehrsanbindung gelegenen Kloster Lingshed, das Glogowski seit 1993 in Deutschland repräsentiert, und dem das Oberhaupt der Tibeter im August 2009 erstmalig einen Besuch abstattete. Von den Mönchen des Klosters exklusiv mit der fotografischen Dokumentation dieses Ereignisses beauftragt gelang ihm eine ergreifende Bild-Reportage der Begegnung und des Dialogs der Mönche, Nonnen und Dorfbewohner Lingsheds mit seiner Heiligkeit dem 14. Dalai Lama.
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