2010 hat Thorge Berger seine erste Kumbh Mela in Haridwar fotografiert. Diese Reise löste viel aus und im Laufe von sechs Jahren besuchter Thorge Berger auch die anderen drei Kumbh Melas: Allahabad (2013), Nashik (2015) und Ujjain (2016). Und obwohl man das Gegenteil vermuten könnte, so unterscheiden sich alle vier Kumbh Melas doch stark voneinander.
mehr lesen
Die Hindus glauben, dass zu Anbeginn der Zeit die Götter mit den Dämonen zunächst eine Allianz geschlossen haben, um gemeinsam den Milchozean zu quirlen. Sie wollten daraus "Amrit", den Nektar der Unsterblichkeit gewinnen. Als dies gelang, wurde der Amrit in einem Krug ("Kumbh") gesammelt. Doch sogleich ging eine Schlacht zwischen den Götter und Dämonen um den Amrit los. Diese Schlacht dauerte zwölf Tage und zwölf Nächte, was zwölf Jahren bei den Menschen entspricht. Es wird überliefert, dass während der Schlacht vier Tropfen Amrit aus dem Krug auf die Erde fielen. Daher stammt der Name des Festes: "Kumbh Mela" – das Fest des Kruges. Die vier Tropfen sollen an vier verschiedenen Orten auf die Erde gefallen sein: in Haridwar, Allahabad, Nashik und Ujjain.
Alle zwölf Jahre tritt eine spezifische Sternenkonstellation ein, die dafür sorgt, dass sich das Wasser eines heiligen Flusses an einem dieser Orte wieder in Amrit verwandelt.
Wenn man zu dieser Zeit ein Bad nimmt, kann man dadurch so viel gutes Karma anhäufen, dass man alle seine Sünden und schlechten Taten abwaschen kann. Und zwar nicht nur aus diesem Leben, sondern auch aus allen vorherigen! Es ist also wie ein Shortcut ins Nirvana.
Dementsprechend gross ist der Andrang. Es kommen viele Millionen Pilger und hunderttausende von "Sadhus", Asketen und heiligen Männern zu einer Kumbh Mela.
Die bisher grösste Kumbh Mela fand 2013 in Allahabad statt. Schätzungen zufolge waren im Zeitraum von insgesamt 55 Tagen über 120 Millionen Menschen dort. Zum heiligsten Badetag am 10.02.2013 sollen sich rund 40 Millionen Menschen in der Region befunden haben!
Kommentare
» Diesen Eintrag kommentieren