Alle lieben Kuba. Das war nicht immer so. Aber seit sich der tropische Inselstaat auch der nichtsozialistischen Welt öffnete, kommen Prominente wie Papst Franziskus, US-Präsident Barack Obama, die Rolling Stones und Karl Lagerfeld nach Kuba, und Reisende aus aller Welt folgen ihnen. Doch um wirklich zu verstehen, in welch tiefgreifendem Wandel sich das Land gerade befindet, genügt keine kurze Stippvisite. Dafür braucht es jemanden wie Tobias Hauser, dem »der Blick eines Kubaners« attestiert wird: Nur wenige Fotojournalisten sind mit Kuba so vertraut wie Tobias Hauser. Seit bald 20 Jahren besucht er die Karibikinsel regelmäßig. Längst ist er fest mit ihr verbunden, kennt sie fast besser als seine Heimat Freiburg im Breisgau. Doch Kuba ist voller Überraschungen, gerade in Zeiten des Wandels, und so lässt er sich immer wieder aufs Neue von seinem verlässlichen Gespür für gute Geschichten und spannende Begegnungen durch das Land treiben, stets nah an den Menschen, die ihn mit ungewöhnlichen Erzählungen aus ihrem Leben beschenken.
Tobias Hauser spricht mit alten Revolutionären über die globalisierte Welt, mit der Jugend über ihre Zukunftsträume und mit alleinerziehenden Müttern über den Wandel der Familienstrukturen. Er sucht nach Veränderungen. Was ist aus dem sozialistischen Traum geworden?
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Seit über 60 Jahren versuchen die Kubaner, eine Utopie zu leben, deren Scheitern viele Gesichter hat: Leere Geschäfte, brachliegende Felder, fehlende Freiheiten, Unrecht. Seit Fidel Castro hinter den Vorhang der politischen Bühne getreten ist, keimt die Hoffnung auf Verbesserungen. Doch welche Möglichkeiten bieten die zarten Samen der freien Marktwirtschaft, die inzwischen zaghaft zu sprießen beginnen?
Immer noch beschwören viele Kubaner brav die Revolution. Sie sind stolz auf ihr Land, das mit keinem anderen Staat der Welt vergleichbar ist. Die jahrzehntelange Mangelwirtschaft hat ihre Kreativität beflügelt, sie zusammengeschweißt und ihnen nie den Optimismus geraubt. Doch die sozialistische Planwirtschaft kann das Land immer weniger mit Jobs versorgen, die Nahrungsmittelproduktion auf der Insel geht stetig zurück, die Schuldenberge steigen. Deshalb plant man, jedes Jahr 200.000 Staatsdiener zu entlassen und stattdessen die Privatwirtschaft zu stimulieren. Tobias Hauser macht sich auf die Suche nach den neuen Selbstständigen: 180 Berufe hat der Staat zum privatwirtschaftlichen Arbeiten freigegeben – eine lang ersehnte Chance und ein großes Abenteuer für viele Kubaner.
Tobias Hausers Live-Reportage »Kuba – zwischen Traum und Wirklichkeit« gewährt seltene Einblicke in die Lebensrealität der Menschen, wie sie die meisten Außenstehenden noch nicht gesehen haben: authentisch, lebensnah und aktuell, voller Romantik und Nostalgie, mitreißender Musik und Humor. Er nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch das ganze Land – von Havanna, der faszinierend facettenreichen Hauptstadt der Republik Kuba, bis in die entlegensten Regionen im Osten der Insel, in die sich nur selten ein Reisender verirrt. Auch Kubas Natur fängt Hauser mit seiner Kamera ein. Besonders die schöne Gebirgsregion Sierra Maestra ist voller Reize, und zudem war sie der Schauplatz des Beginns einer einzigartigen Geschichte.
Die unvergleichlichen Eindrücke seiner vielen Kubareisen hat Hauser mit einem an Cartier Bresson erinnernden Sinn für den richtigen Augenblick festgehalten. Das Erstaunliche sind vor allem seine in dieser Intensität seltenen Menschenporträts. In seinen Aufnahmen wird sichtbar, was Kubas Magie wesentlich ausmacht: Es ist die „Magie der Gelassenheit und unbändigen Lebensfreude“, die viele Kubaner auch in den ungewissen Zeiten des Wandels fröhlich und zuversichtlich, stark und hoffnungsvoll bleiben lässt.
Kommentare
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20.01.2014, 11:55
Wann ist der nächste Termin in Basel? Ich kann montags nicht!
Liebe Grüsse, H. Marchand