Seit 17 Jahren ist die kanadische Arktis die zweite Heimat des Naturfotografen Norbert Rosing. Es ist nicht vorrangig das Abenteuer des Nordens, das ihn in die kalte Wüste zieht, vielmehr ist es die Weite und das offene Land, weil dort, wie er sagt, sein Blick noch ungehindert bis zum Horizont vordringen kann. Wer den Zauber des Nordens erleben will, braucht Zeit, sehr viel Zeit. Immer wieder geschieht es, dass Norbert Rosing auf seinen Expeditionen strandet und wochenlang gezwungen ist zu warten, einfach weil das Wetter den Rückflug in die Zivilisation verhindert, die Wellen des Meeres zu hoch schlagen, oder bei -38 Grad einfach nichts mehr funktioniert.
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Der Vortrag beginnt mitten in einem heftigen Schneesturm im Februar. Der zivilisatorische Aussenhandelsposten Churchill an der Westküste der Hudson Bay gelegen, versinkt im Schnee. Riesige Schneewehen türmen sich auf und über der Landschaft schweben Sonnenphänomene. Nur einen Monat später im März bei -50°C kommen die Polarbärenmütter mit ihren Jungen aus den Höhlen, um sich zum Eis der Hudson Bay zu begeben. Seit elf Jahren beobachtet Norbert Rosing diese Wanderung und bringt immer wieder noch einzigartigere Bilder vom harmonischen Zusammenleben der Eisbärenfamilien nach Hause.
Das Frühjahr und der Sommer halten Einzug in die Arktis. Das Eis auf dem Meer bricht, Zugvögel treffen zu tausenden ein und das Land erwacht zu neuem Leben. Belugawale treffen sich zu hunderten in den flachen Gewässern um Churchill. Walrosse ruhen sich auf den Inseln in der Hudson Bay aus, immer auf der Hut vor hungrigen Eisbären. Luftaufnahmen von der Küstenlinie zeigen eindrucksvoll die Weite des Landes.
Eine ganz besondere Beziehung hat Rosing zu den Kobolden der Arktis, den Polarfüchsen, aufgebaut, als er für das National Geographic Magazin ihr Leben porträtierte. Rosing berichtet von den schwierigen Umständen den hohen Standard des Magazins zu erfüllen und davon, wie er zwei Jahre lang den Fïüchsen hinterher jagte. Dabei entstanden noch nie gesehene Bilder vom Leben der Polarfüchse.
Die Tundra verfärbt sich, die Luft wird kalt und klar und die Zugvögel ziehen wieder gegen Süden. Der Herbst kündigt sich bereits Ende August in Cambridge Bay auf Victoria Island an. Den Moschusochsen, historisch gesehen fast die ältesten Tiere der Arktis, wächst ihr Winterfell. Vor nicht allzu langer Zeit galten die prähistorischen Tiere, die sich so gut an die Umstände der Arktis angepasst haben, beinahe als ausgestorben. Aber mittlerweile hat sich ihre Population wieder erfreulich stark erholt. Die Tage werden kürzer und die ersten Polarlichter tanzen über den Himmel. Schneeflocken fallen und färben die Tundra weiss. Die weissen Bären verschwinden in der verschneiten Landschaft. Aber Norbert Rosing kennt seine "Lieblinge" und weiss, wohin er sein Objektiv richten muss. Auf der Leinwand präsentiert er den Giganten der Arktis spielend, kämpfend, schlafend, im Schneesturm, einfach in allen erdenklichen Lebenssituationen.
Norbert Rosings Vortrag ist eine Hommage an den hohen Norden. Gefühl- und humorvoll berichtet er kompetent und live über die Arktis untermalt mit exzellenten Tier- und Landschaftsbildern, die allesamt unmanipulierte, einmalige Naturdokumente sind.
Norbert Rosing Norbert Rosing wurde bekannt durch seine zahlreichen Veröffentlichungen über die Tier- und Landschaftswelt der Kanadischen Arktis. Seine Bilder wurden in grossen Reportagen u. a. im GEO Magazin und sieben Geschichten im National Geographic Magazin abgedruckt. Er gab bisher vier Bücher heraus, veranstaltete Ausstellungen und hielt im In- und Ausland Diavorträge u.a. in China, Dubai und den USA. Im Dezember 2004 wurde er im ZDF in der Sendung "Abenteuer Weisse Wildnis" vorgestellt.
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